Wer kennt das Problem nicht? Man hat den ganzen Tag fotografiert und bemerkt, bei der Durchsicht der Bilder verdächtige schwarze Punkte in den Bildern, die sich vor allem im Himmel bemerkbar machen.
Bei meinen Workshops stelle ich immer wieder fest, dass die Leute dieses Problem durchaus kennen, aber oft nicht wissen oder sich nicht fragen trauen, was denn das für Punkte sind.
Dabei handelt es sich im Regelfall um Staub oder andere Partikel, die sich auf der Oberfläche des Sensors festgesetzt haben.
Die Lösung des Problems – nämlich eine Sensorreinigung ist naheliegend – zumindest theoretisch.
Nun werde ich hier aber nicht anfangen zu erklären, wie ihr den Bildsensor eurer Kamera reinigen könnt, dazu gibt es schon genug Anleitungen und Videos im Internet, welche sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigen.
Vielmehr möchte ich euch an einem kleinen Erlebnis teilhaben lassen, dass sich vor ein einiger Zeit zugetragen hat. Im Anschluss werde ich ein paar eigene Gedanken dazu beitragen.
Ein junges Fräulein, das bei mir einmal bei einem Workshop teilgenommen hat, hatte mich über Facebook kontaktiert und geschrieben, dass sie das oben beschriebene Problem mit Punkten und Flecken in Fotos hätte …
Ich habe dann geantwortet, sie solle doch den Bildsensor reinigen, Anleitungen gibts ja im Internet und auf Youtube genug ohne mir dabei großartig gedanken zu machen.
Ein paar Tage später erreicht mich per Facebook Messenger ein Hilferuf von diesem jungen Fräulein – die Reinigung habe zwar funktioniert, aber sie da ein paar Teile, die sie nichtmehr in die Kamera rein bekommen würde.
Als ich das gelesen habe, hat es mir die Haare aufgestellt, sie hat mir auch gleich ein paar Bilder vom mitgeschickt.
Nachdem ich mir die Bilder genauer angesehen hatte, war mir recht schnell klar, was passiert war.
Die Gute hatte irgendwie die Mattscheibe, welche bei Nikon Spiegelreflex-Kameras nur mit einem Drahtbügel eingehängt ist, ausgebaut und dabei auch gleich den Drahtbügel samt Mattscheibe mitausgebaut.
Anschließend hat sie wohl das Prisma, welches sich hinter der Mattscheibe befindet gereinigt.
Nachdem ich ihr erklärt hatte, dass das nicht der Sensor war, den sie gereinigt hat und das möglicherweise nicht so gut war, diese Teile auszubauen, war mir so, als hätte ich in der Ferne jemanden fluchen gehört …
… irgendwann bekam ich dann aber die Nachricht, dass sie die Teile wieder alle eingebaut hätte und die Kamera noch funktioniert …
Glück gehabt!
Meine persönliche Konsequenz aus dieser Geschichte ist, dass ich meinen Workshopteilnehmern nichtmehr empfehlen werde, selber eine Reinigung des Bildsensors zu machen, wenn sie dies noch nie gemacht haben.
Da ich bei meinen Kameras regelmässig eine Inspektion durchführen lasse, wo sie unter anderem auch gereinigt werden, mache ich selber nur eher selten eine Sensor Reinigung, nämlich nur dann, wenn es absolut notwendig ist – allerdings habe ich mittlerweile schon bemerkt, dass diese Tendenz sich bei spiegellosen Kameras durchaus ändern könnte – zumindest musste ich meine Nikon Z6 schon häufiger reinigen.
Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass es mir in diesem Beitrag keinesfalls darum geht das junge Fräulein Bloß zu stellen, oder schadenfroh zu sein.
Ganz im Gegenteil, ich bin sehr froh, dass die Geschichte letztendlich gut ausgegangen ist und wir mittlerweile darüber lachen können, zumal ich es war, der ihr empfohlen hat, den Bildsensor zu reinigen.
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